Epaminondas Ch. Gonatas

Epaminondas Ch. Gonatas, geboren am 10. 7. 1924 in Athen. Seine Familie stammte aus der kleinasiatischen Küstenstadt Aivali. Er studierte Jura und war anschließend bis zu seiner Pensionierung 1981 als Rechtsanwalt tätig. 1945 veröffentlichte er seine erste Erzählung „O Taxidiotis“ (Der Reisende). 1950 erhielt Gonatas (unter dem Pseudonym „Antigonos“) eine Auszeichnung der Literaturzeitschrift „Morphes“ (Gestalten) für seine Sammlung von Erzählungen „To aspro alogo ke alla diigimata“ (Das weiße Pferd und andere Erzählungen), die jedoch niemals erschienen ist. Während einer Schiffsreise lernte er 1952 den griechischen Surrealisten Nikos Engonopoulos kennen, der viele Jahre sein Mentor war. 1960 Aufenthalt in Paris und Bekanntschaft mit Claire Goll, der Witwe Yvan Golls, dessen „Malaiische Liebeslieder“ (1934) Gonatas für seine Zeitschrift „Proti Yli“ (Rohstoff) übersetzte. Zwischen 1960 und 1970 intensiver und bisher unveröffentlichter Briefwechsel mit dem Schriftsteller Nikos Kachtitsis. Gonatas, der immer nur unter den Initialen E. Ch. auftrat, galt als Erneuerer der neugriechischen Nachkriegsliteratur und als Vertreter eines eigentümlichen Surrealismus. Aufgrund des unpolitischen Charakters seiner Texte blieb er stets abseits der breiten Öffentlichkeit, doch lobten die Kritiker die Qualität seines schmalen Werkes, das von einem treuen und anspruchsvollen Publikum verehrt wird. Gonatas lebte zurückgezogen in Kifissia bei Athen, wo er am 25. 3. 2006 starb.

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